Die fünf gefragtesten Soft Skills:
Das Geheimnis hinter erfolgreichen Karrieren

 

Soft Skills gelten als Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts. Warum das so ist und welche Soft Skills besonders gefragt sind, erfährst du in diesem Artikel. Von Kommunikationsfähigkeiten über Empathie bis hin zu Anpassungsfähigkeit und Kreativität – wir zeigen dir, wie du mit diesen Soft Skills Veränderungen meistern und dich weiterentwickeln kannst.

Soft Skills geben aus Sicht der Personalabteilung Auskunft über dies Potentiale von Beschäftigten und Bewerber*innen: Sie helfen uns, Neues zu lernen und erfolgreich anzuwenden, und natürlich, mit anderen zusammenzuarbeiten. Vor einigen Jahren hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gemeinsam mit großen Unternehmen die „21st Century Skills“ definiert. Die Idee dahinter: Immer mehr Routinearbeiten, die früher von Menschen erledigt wurden, werden durch die Digitalisierung überflüssig – nicht nur in der Fertigung, sondern auch im Büro. Die verbleibende Arbeit besteht darin, die Informationsflut zu sortieren, einzuordnen und zu gewichten und mit Kolleginnen und Kollegen gemeinsam komplexe Probleme zu lösen. Als Schlüsselkompetenzen hat die OECD dafür die „4C“ definiert oder in deutscher Sprache „4K“: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und Innovation und kritisches Denken und Problemlösen. Wir nehmen noch eine fünfte hinzu, die eng mit den 4K zusammenhängt: Empathie. In den folgenden Abschnitten schauen wir uns an, wie du mit diesen Soft Skills im Arbeitsalltag punkten und wie du sie weiterentwickeln kannst.

  1. Kommunikationsfähigkeiten: Schlüssel zur Zusammenarbeit

Kommunikationsfähigkeiten spielen eine immer entscheidendere Rolle bei der Besetzung von Positionen. Das zeigt auch der „Future Skills Report Chemie“, den die IGBCE gemeinsam mit dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) erstellt hat. Dafür wurden Stellenanzeigen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie ausgewertet. Kompliziert wird es dadurch, dass sich viele unterschiedliche Soft Skills unter „Kommunikationsfähigkeiten“ verstehen lassen und der Begriff schnell zur leeren Floskel wird. Zu erfolgreicher Kommunikation gehört, Botschaften so zu vermitteln, dass Menschen sie verstehen, ebenso wie die Worte und Signale von anderen richtig zu interpretieren. Noch einen Schritt weiter gedacht gehört die Fähigkeit dazu, andere zu überzeugen. Zudem sollte man Feedback geben können, Probleme ansprechen und Entscheidungen verständlich machen. Im Job ist das wichtig um sicherzustellen, dass alle Mitglieder eines Teams auf derselben Seite sind und gemeinsam an einem Ziel arbeiten. Die gute Nachricht: Kommunikationsfähigkeiten kann man trainieren. Netzwerk-Treffen, Fachtagungen und auch private Partys eignen sich gut dazu. Für alle, denen es z.B. schwerfällt, vor Gruppen zu sprechen, gibt es Bücher und Seminare oder auch Initiativen wie die „Toastmasters“.

2.Teamfähigkeit: Respekt für alle

Die Fähigkeit zur Zusammenarbeit gehört neben Kommunikation zu den Soft Skills, deren Bedeutung in jüngster Zeit noch einmal gestiegen ist. Das belegt der Future Skills Report Chemie. Teamfähigkeit bedeutet, konstruktiv und rücksichtsvoll mit anderen zusammenzuarbeiten -auch dann, wenn man sehr unterschiedlich “tickt“ oder in einem Konkurrenzverhältnis zueinander steht. Teamfähige Menschen gehen mit allen Kolleginnen und Kollegen respektvoll um. Sie tragen Meinungsverschiedenheiten so aus, dass die Zusammenarbeit nicht darunter leidet, und finden Kompromisse, mit denen alle gut leben können. Mannschafts-Sportarten sind eine tolle Möglichkeit, deine Teamfähigkeit zu trainieren.

  1. Empathie und zwischenmenschliche Beziehungen: Aufbau eines starken Netzwerks

Wer über Empathie verfügt, ist in der Lage, die Gefühle seines Gegenübers zu erkennen und mitzuempfinden. Eine empathische Haltung ermöglicht es dir, dich in die Lage anderer Menschen zu versetzen und ihre Perspektiven besser zu verstehen. Dadurch kannst du auch Konflikte besser lösen und produktive Lösungswege finden. Emotionalen Kompetenzen wie Empathie korrelieren nur schwach mit Intelligenz. Für die Karriere sind sie aber ebenso wichtig wie fachliche Fähigkeiten. Im Freundeskreis kannst du deine Empathie gut trainieren. Sei aufmerksam dafür, was die Ziele deiner Freundinnen und Freunde sind, und hilf ihnen, sie zu erreichen.

  1. Kreativität und Innovation: Erfolgreiche Flexibilität

Technik und Wirtschaft verändern sich rasant. Deshalb wird es immer wichtiger, sich schnell auf neue Entwicklungen einzustellen. Erfolgreich ist, wer offen für Veränderungen bleibt und flexibel auf neue Herausforderungen reagiert. Es geht darum, sich von alten Denkmustern zu lösen und neue Arbeitsstile auszuprobieren. Flexibilität bedeutet also nicht nur, Veränderungen anzunehmen, sondern auch, die Möglichkeiten der Transformation zu erkennen. Im Team kannst du punkten, wenn du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen und bei Bedarf auch ungewohnte Aufgaben anzupacken. Wenn du dich mit dem Wandel schwertust, dann blicke einen Moment zurück und mache dir klar, wie viele Veränderungen du schon bewältigt hast. Die Corona-Pandemie zum Beispiel hat von uns allen verlangt, uns spontan auf Neues einzustellen und das Beste aus der Situation zu machen.

  1. Kritisches Denken und Problemlösen

Eine entscheidende Fähigkeit für eine erfolgreiche Karriere ist Problemlösungskompetenz. Egal, ob du eher der kreative oder analytische Typ bist: Du wirst beides brauchen – kreatives Denken ebenso wie analytische Fähigkeiten. In einem Arbeitsumfeld, das von ständigen Innovationen geprägt ist, müssen Fachkräfte in der Lage sein, komplexe Probleme zu identifizieren und wirksame Lösungen zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur um technische Fragen, sondern auch um organisatorische und zwischenmenschliche Aspekte des Arbeitsalltags. Wenn du deine Problemlösungskompetenz trainieren willst, dann gib deinem inneren Kritiker Urlaub und erlaube dir, in alle Richtungen zu denken, ohne zu bewerten.

Fazit

Natürlich kommt es nicht nur auf Soft Skills an. Letztendlich ist es das Zusammenspiel von harten fachlichen Kompetenzen und Soft Skills, das deine Karriere beflügelt. Übrigens: Als Teil deiner Lebenserfahrung entwickeln sich deine Soft Skills fast von selbst weiter. Es lohnt sich aber auch, aktiv daran zu arbeiten – privat und im Job.

Text: Anne Beelte-Altwig