Sabbatical: Mach das Beste daraus! Fünf inspirierende Ideen für eine Auszeit
Ein Sabbatical ist eine einzigartige Möglichkeit, um neue Perspektiven zu gewinnen und dich vom Stress im Job zu erholen. Aber nicht nur das: Es kann auch frischen Wind in deine Karriere bringen, wenn du neue Ideen sammelst und wieder Motivation schöpfst. Fun Fact: Die Idee eines „Sabbatjahrs“ stammt aus der Bibel. Nach sechs Jahren harter Arbeit durfte das Volk ausruhen und das Land sich von der Bewirtschaftung erholen. Wer in Schuldknechtschaft geraten war, wurde freigelassen. US-amerikanische Professoren haben diese alte Idee wiederbelebt. Sie haben die Auszeit für ihre Forschung oder für sich persönlich genutzt. Auch für (kaufmännische) Angestellte und Führungskräfte ist ein Sabbatical eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung. Du kannst neue Fähigkeiten erlernen, deinen Horizont erweitern und dich neu orientieren. In diesem Artikel stellen wir fünf spannende Ideen vor, wie du deine Sabbatical-Zeit sinnvoll und inspirierend gestalten kannst.
- Reisen und Kulturen entdecken
Unbestritten die beliebteste Möglichkeit, ein Sabbatical zu nutzen, ist das Reisen. In einer Umfrage eines Versicherungsunternehmens haben 57 Prozent der Befragten gesagt, dass sie in ihrer Auszeit mehr von der Welt sehen möchten. Gehörst du dazu? Dann nutze die Zeit, um Länder oder Regionen zu besuchen, die dich schon immer interessiert haben. Erlebe die atemberaubende Natur in Neuseeland, wandere im Abel Tasman Nationalpark oder erkunde die Waitomo-Höhlen mit dem Kanu. Oder zieht es dich nach Afrika? Wolltest du schon immer die einmalige Tierwelt im Serengeti-Nationalpark erleben oder den Kilimandscharo besteigen? Vielleicht reizt dich auch die Verbindung von Tradition und Moderne in Japan. Entdecke die neuesten Trends in Tokio, besuche historische Tempel in Kyoto und lass dich von der Vulkanlandschaft der Japanischen Alpen verzaubern. In einem Sabbatical kannst du dir langgehegte Reiseträume ganz ohne zeitlichen Druck erfüllen. Und gleichzeitig ist es nachhaltiger, einmal im Leben nach Fernost zu reisen, als immer wieder Langstrecke zu fliegen.
- Voluntourism: Reisen und Gutes tun
Engagiere dich in einem Freiwilligenprojekt und verbinde das Reisen damit, etwas Gutes zu tun. Auf diese Weise lernst du dein Gastland intensiv kennen, verbesserst deine Sprachpraxis und triffst andere Freiwillige aus aller Welt. Ein Klassiker in diesem Bereich ist die Organisation WWOOF (World Wide Opportunities on Organic Farms): Schon seit 1971 vermittelt sie Interessierte auf Bio-Bauernhöfe in mittlerweile 123 Ländern. Die Freiwilligen teilen den Alltag ihrer Gastgeber, helfen bei der täglichen Arbeit und lernen eine Menge über ökologische Landwirtschaft. Wer nicht so weit reisen will, dafür aber in einer atemberaubenden Landschaft arbeiten, der wird bei der Caritas Schweiz fündig: In dem Projekt „Bergeinsatz“ vermittelt sie Freiwillige an Schweizer Bergbauern, die sich sonst keine Hilfe leisten können. Wer körperlich fit und maximal 70 Jahre alt ist, kann mitmachen. Ein breites Spektrum an Projekten bietet die Organisation International Volunteer HQ (IVHQ): Von Kinderbetreuung und Unterricht über Bauen und Renovieren bis zu Tier- und Umweltschutz. Zahlreiche andere Organisationen vermitteln Freiwillige – mit einer kleinen Recherche findest du den Einsatz, der zu dir passt. Denn helfende Hände sind überall gefragt.
- Weiterbildung und neue Fähigkeiten
Nutze dein Sabbatical als Chance, um neue Fähigkeiten zu erlernen oder dein Fachwissen in einem bestimmten Bereich zu vertiefen. Fast schon ein Klassiker: eine Mediations- oder Coaching-Ausbildung. Denn Kommunikations- und Konfliktlösungs-Skills können überall von Vorteil sein und werden häufig als persönliche Bereicherung wahrgenommen. Vielleicht ist deine Auszeit auch die Gelegenheit für eine begehrte fachliche Qualifizierung. Ob die Weiterbildung zum*r Fachwirt*in, der fundierte Einstieg in eine besondere Programmiersprache oder, oder, oder – alles ist möglich. Egal, wie es nach dem Sabbatical beruflich für dich weitergeht: Die erworbenen Kenntnisse werden auf jeden Fall nützlich für dich sein.
- Persönlichkeitsentwicklung
Ein Sabbatical bietet dir die perfekte Gelegenheit, dich intensiv mit deiner persönlichen Entwicklung auseinanderzusetzen. Nutze die Zeit, um zu lesen und deine Gedanken festzuhalten. Vielleicht möchtest du dich mit Menschen austauschen, die auch gerade dabei sind, ihre Ziele neu zu definieren. Oder du nimmst den Kontakt zu Menschen wieder auf, die dich in einer bestimmten Phase deines Lebens geprägt haben. Ein Coaching kann dir helfen herauszufinden, was dir wichtig ist und welche Schritte du gehen kannst, um Job und Privatleben noch besser an deinen Werten auszurichten. Viele Bildungsträger bieten übrigens Coaching-Seminare an, die erstens preiswerter sind als ein Einzelcoaching und zweitens die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Teilnehmer*innen bieten. Dein Sabbatical ist auch eine gute Gelegenheit, um Techniken einzuüben, wie du Stress abbauen und eine bessere Work-Life-Balance erreichen kannst. Vielleicht ist eine Auszeit in einem Kloster oder ein Retreat mit einer spirituellen Lehrerin oder Lehrer etwas für dich? Ob Yoga, Meditation oder Ausdauersport: Lass dir Zeit, „dein Ding“ zu finden und eine Routine darin zu entwickeln.
- Ein Hobby zum (Neben-)Beruf machen
Du hast dich für eine Karriere in der Industrie entschieden und kennst die Vorteile. Aber vielleicht hast du ja noch andere Talente oder eine ganz konkrete Geschäftsidee. Nutze die Zeit, um deinen unternehmerischen Spirit zu erkunden oder ein Herzensprojekt umzusetzen. Träumst du davon, ein Buch zu schreiben – vielleicht die unglaubliche Lebensgeschichte deiner Uroma zu recherchieren oder die Ergebnisse deiner Masterarbeit in allgemeinverständlicher Form zugänglich zu machen? Dann mache es! Du kannst auch erstmal mit einem Podcast oder Blog loslegen. Vielleicht hast du auch ein kreatives Hobby, das du ausbauen möchtest. Dann kannst du deinen eigenen Shop starten und deine Nische finden. Auf jeden Fall: Nimm deinen Traum ernst, arbeite an einem soliden Businessplan und vergiss Vertrieb und Marketing nicht. Dann hat deine Geschäftsidee eine Chance, auch nach dem Sabbatical weiterzuleben.
Text: Anne Beelte-Altwig